Er beabsichtigte, damit eine möglichst vollständige Übersicht über die Untersuchungs- und Bezirksgefängnisse, sowie die Strafanstalten – inklusive der staatlichen, halbstaatlichen, kirchlichen und privaten Institutionen – für die gerichtliche oder administrative Einweisung Erwachsener und Minderjähriger zu schaffen. Der Katalog sollte sowohl eidgenössischen und kantonalen Behörden, wie auch Privaten als Orientierungshilfe dienen. Im Jahr 1965 wurde das Verzeichnis auf Anfrage der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren revidiert.

FORSCHUNGSFRAGEN

Die Quelle bietet einen Einblick in die geographische, konfessionelle und institutionelle Diversität der schweizerischen Anstaltslandschaft: Welche Anstaltstypen gab es, wie war deren Grösse, welche Personen wurden aufgrund welcher Grundlage und auf wessen Entscheid dort administrativ eingewiesen usw.? Das Verzeichnis lässt diesbezüglich detaillierte Aussagen für das Erhebungsjahr 1954 zu. Unter Einbezug der revidierten Fassung aus dem Jahr 1965 sowie weiterer vergleichbarer Quellen vermag Schwarz’ Umfrage die gesamtschweizerische Entwicklung der Institutionen für die administrative Versorgung über Dekaden hinweg aufzuzeigen.

Umgang mit der Quelle

In einem ersten Arbeitsschritt wurde die Liste in eine elektronische bzw. tabellarische Form überführt. In einem zweiten Schritt können eigene Kategorien ergänzt und nach verschiedenen Kriterien ausgewertet werden (quantitative Analyse). Drittens werden die Anstalten auf einer Karte lokalisiert und öffnen das Feld für neue Fragestellungen bezüglich Wirtschafts- oder Kollaborationsräumen (interkantonale Zusammenarbeit).

E. Guggisberg, M. Dal Molin

Angaben zur Quelle

Schwarz, Martin: Verzeichnis der Anstalten in der Schweiz des Straf- und Massnahmenvollzugs und der Untersuchungsgefangenschaft, Basel 1954.